Erfolgreiche Telefonakquise 2025: Leitfaden & Tipps zur Neukundengewinnung am Telefon

Das kennen Sie bestimmt? Das Telefon klingelt. In 10 Minuten beginnt eine wichtige Besprechung. Sie nehmen ab. Am anderen Ende der Leitung versucht Ihnen eine gut gelaunte Stimme mit überschwänglichem Enthusiasmus die Lösung all Ihrer Vertriebsprobleme zu verkaufen.
Sie beginnen mit ihren Augen unkontrolliert zu rollen. Aber Moment mal – heute sind Sie derjenige, der anruft!
Telefonakquise hat bekanntlich einen schlechten Ruf. Doch mit der richtigen Vorbereitung, einem guten Gesprächsleitfaden und einer Portion Charme kann Telemarketing eine effektive Methode werden, um neuen Kunden zu gewinnen.
Wie das geht? Keine Sorge, wir haben die besten Tipps, damit Ihre Telefonakquise nicht wie eine gescheiterte Dating-Anfrage klingt – sondern echte Erfolge bringt!
1. Rechtliche Rahmenbedingungen in der Schweiz (DSG & UWG)
Wichtig, zu wissen: Die rechtlichen Bestimmungen in der Schweiz unterscheiden zwischen Privatpersonen und Unternehmen. Es macht also schon mal einen Unterschied, ob Sie Konsumenten oder Unternehmen adressieren. Für Privatpersonen gelten strengere Regeln als im Business-to-Business-Bereich (B2B).
Wer B2B-Werbeanrufe in der Schweiz plant, sollte folgende Bestimmungen berücksichtigen:
Beachtung von Sterneinträgen im Telefonbuch:
Es dürfen keine Unternehmen angerufen werden, deren Telefonnummern im Telefonbuch mit einem Stern (*) eingetragen sind. Denn sie signalisieren, dass sie keine Werbeanrufe wünschen. Ausnahme: Sie unterhalten eine aktive Geschäftsbeziehung mit diesem Unternehmen.
Beachtung von fehlenden Einträgen im Telefonbuch:
Es dürfen keine Unternehmen angerufen werden, deren Telefonnummern nicht im Telefonbuch eingetragen sind. Hier wird von einem aktiven “Opt-Out” ausgegangen. Ausnahme: Sie unterhalten eine aktive Geschäftsbeziehung mit diesem Unternehmen.
Anzeigen der Rufnummer:
Ihre Werbeanrufe müssen immer unter Ihrer offiziellen Rufnummer (Caller-ID) angezeigt werden. Sie dürfen Ihre Rufnummer nicht unterdrücken. Call-ID Spoofing, also das absichtliche Vortäuschen einer anderen Rufnummer, ist eindeutig nicht erlaubt.
Einhaltung des Datenschutzrechts:
Bei der Telefonakquise werden personenbezogene Daten verarbeitet. Somit sind die aktuell gültigen Datenschutzbestimmungen – im Rahmen des Neues Datenschutzgesetz (revDSG) – in der Schweiz einzuhalten.
Wer bei der Telefonwerbung in der Schweiz gegen diese gesetzlichen Bestimmungen verstösst, macht sich nach Art. 23 des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) strafbar.
2. Vorbereitung: Die Basis für Ihren Sales-Erfolg
Ideale Zielgruppe definieren
Ideale Zielgruppe definieren
Überlegen Sie sich zunächst, welche Zielgruppe Sie mit Ihrem Werbeanruf erreichen wollen. Für welche Unternehmen ist gerade Ihr Angebot besonders wertvoll und hilfreich? Sind es Start-ups, Ärzte, die gerade ihre eigene Praxis eröffnen oder Tourismusbetriebe in den Schweizer Alpen?
Daten & Adressen sammeln
Wenn Sie Ihre Zielgruppe definiert haben, stellen Sie sicher, dass Sie möglichst qualifizierte und zuverlässige Daten über Ihre potenziellen Kunden erhalten – idealerweise gleich von den direkten Entscheidern. Wenn Sie genügend Zeit haben, können Sie diese Daten nach bestem Wissen selbst recherchieren. Es gibt in der Schweiz auch Anbieter, die legal B2B Adressen zum Kauf anbieten.
Technische Voraussetzungen schaffen
Schaffen Sie zumindest halbwegs professionelle technische Voraussetzungen, um die geplanten Akquisenanrufe effizient durchführen zu können. Dazu gehört eine vernünftige Telefonlösung wie eine VoIP-Telefonanlage oder eine virtuelle Festnetznummer für das Handy. Und eine Art CRM, um alles minutiös dokumentieren zu können. Je nach Umfang kann eine einfache Excel-Liste ausreichen.
3. Leitfaden & Tipps für Ihren Sales-Call
Jetzt schlägt Ihre Stunde. Um Sie dabei zu unterstützen, finden Sie hier Tipps, wie sei einen Gesprächsleitfaden für Ihren Cold-Call erstellen können. Achten Sie darauf, dass Ihr Anruf natürlich wirkt und nicht wie ein auswendig gelernter Text.
Überwinden Sie Ihre Angst. Wählen Sie einfach die Nummer. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, Ihr Zögern zu überwinden.
Der erste Eindruck zählt – Menschen entscheiden innerhalb der ersten fünf Sekunden, ob sie Sie mögen. Also, hinterlassen Sie einen guten ersten Eindruck.
Achten Sie auf Stimme & Tonfall – Bei der Kaltakquise ist der Tonfall fast wichtiger als das, was sie sagen. Sprechen Sie ruhig, natürlich und souverän. Vermeiden Sie roboterhaftes oder zu enthusiastisches Sprechen.
Die Einleitung entscheidet – Stellen Sie sich vor, erläutern Sie Ihr Leistungsversprechen und machen Sie deutlich, warum das Gespräch von Vorteil ist. Versuchen Sie es mit „Guete Tag/Hoi/Grüezi Herr/Frau Huber- wie geht’s?” „Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu einem schlechten Zeitpunkt erwischt?“ In der Schweiz kann die Begrüssung regional, je nach Kanton, etwas unterschiedlich ausfallen.
Den Wert herausstreichen – Erklären Sie, worin der konkrete Business-Value Ihres Angebots liegt? Wenn Ihr Zielkunde sich für Ihr Angebot entscheidet, was läuft anschließend in seinem Unternehmen besser? Was kann man sich davon erwarten?
Informieren Sie sich – Nutzen Sie das Internet, um etwas über das Unternehmen in Erfahrung zu bringen. Erwähnen Sie im Telefongespräch spezifisches Wissen über das Unternehmen des potenziellen Kunden. Das schafft Vertrauen und verleiht dem Ganzen einen Hauch von Exklusivität.
Stellen Sie die richtigen Fragen – Identifizieren Sie die Bedürfnisse und Herausforderungen Ihres Zielkunden. Nahmen Sie das aufmerksam auf und passen Sie Ihren Gesprächsverlauf situativ an.
Call-to-Action: Definieren Sie das konkrete Ziel Ihres Cold-Calls. Ist es der Abschluss einer kostenlosen Testphase, eine Terminvereinbarung für ein Beratungsgespräch oder möchten Sie diesem Zielkunden ein Muster Ihres neuesten Produktes zukommen lassen?
BONUS. Für Mutige – die etwas andere Einleitung:
Sie: Guete Tag/Hoi/Grüezi – Ich möchte ehrlich mit Ihnen sein, das ist ein Sales-Call, möchten Sie auflegen oder geben Sie mir 30 Sekunden?
Zielkunde: Äh…okay, kommt darauf an, worum es geht?
Sie: Ja klar, dann geben Sie mir schnell 30 Sekunden, ich erzähle Ihnen, worum es geht und wenn Sie nicht interessiert sind, können wir dieses Gespräch jederzeit abbrechen. Klingt das fair für Sie?
Zielkunde: Klingt gut!
Und dann legen Sie los.
Fazit
Wenn Sie bis hierher aufmerksam gelesen haben, sind Sie für Ihre Telefonakquisition bestens gerüstet. Beachten Sie auf alle Fälle die rechtlichen Rahmenbedingungen, die bei uns in der Schweiz gelten.
Bereiten Sie sich möglichst professionell auf Ihre Telefonkampagne vor und überlegen Sie sich genau, wie Sie Ihren Anruf gestalten und inhaltlich aufbauen. Versuchen Sie dabei, möglichst authentisch und natürlich zu wirken.
Und wenn Sie jetzt noch zögern, den Hörer in die Hand zu nehmen – denken Sie daran: Im schlimmsten Fall ist es ein „Nein“, im besten Fall könnte es Ihr nächster grosser Kunde sein!
Also ran ans Telefon, einfach wählen – es wählt sich schliesslich nicht von selbst!